Kärnten ORF.at
MI | 11.04.2012
Symbolbild "Kinderpornografie" (Bild: Fotolia.com/ Gina Sanders)
Symbolfoto.
CHRONIK
Kripo übersah Kinderpornomaterial
Das Landeskriminalamt Kärnten muss sich neuerlich mangelhafte Arbeit vorwerfen lassen. Abermals sollen IT-Ermittler des Landeskriminalamtes Kinderpornofotos übersehen haben, berichtete am Samstag die Kleine Zeitung.
Ermittler griffen erneut daneben
Ein 50 Jahre alter Oberkärntner hatte auf hunderte Bilder mit einschlägigem Inhalt zugegriffen. Der Mann wird sich für seine Vergehen am kommenden Freitag vor Gericht zu verantworten haben. Erst kürzlich hatten die Kriminalisten hunderte Kinderpornofotos am Computer eines Wolfsbergers nicht entdeckt.
Nicht einmal "Favoriten-Links" wurden sichergestellt.
Sachverständige erkannte wahres Ausmaß
Im ersten Fall wurden von dem Beamten der IT-Abteilung, also der Informationstechnologie, nicht einmal die unter den Favoriten abgelegten Links zu Kinderpornoseiten im Internet gefunden. Erst ein Gutachter des Gerichtes fand alle Fotos und Links. Der Polizeiermittler musste sich herbe Kritik des Richters gefallen lassen.

Bei dem zweiten Fall soll nun verdächtiges Material bei einem Pensionisten aus Oberkärnten nicht entdeckt worden sein. Wieder geht es im Kinderpornografie aus dem Internet und um hunderte Fotos. Und wieder soll erst der gerichtliche Sachverständige das wahre Ausmaß der Zugriffe aufgedeckt haben.
Konsequenzen sollen folgen
Polizeikommandant Wolfgang Rauchegger sagte, er sei noch nicht offiziell informiert worden. Er werde den Fall aber zu Beginn der Woche prüfen lassen. Es dürfte sich um denselben Beamten wie im ersten Fall handeln, sagte Rauchegger. Vermutlich handle es sich um Fahrlässigkeit. "Es sind in der Handhabung der Software Fehler passiert, so wurde es mir mitgeteilt."

Nach dem ersten Vorfall wurde eine Arbeitsgruppe gebildet. Nun kündigte Rauchegger Konsequenzen an. "Sollte es sich wieder um einen Handhabungsfehler handeln, wird es Konsequenzen geben."
Kein Schaden
Der Polizeikommandant geht davon aus, dass es sich um Handhabungsfehler, also Schlamperei, handelt. Dass es sich generell um eine mangelhafte Ausbildung der IT-Beamten handelt, schließt Rauchegger aus.

Rauchegger wies darauf hin, dass ja kein Schaden entstanden sei. Belastendes Material sei ja von dem Beamten gefunden worden - nur eben nicht in dem Ausmaß, das dann der Gerichtsgutachter entdeckte.
Ganz Österreich
Kärnten News

 
TV-Programm TV-Thek Radio Österreich Wetter Sport IPTV News